Philosophie, Physik, Theologie

Die Entdeckung der Komplementarität, ihre Übertragung auf die Theologie und ihre Bedeutung für das biblische Denken

Prof. Dr. theol. Dr. phil. Thomas Schirrmacher · 
01.01.2005

Komplementarität in der Physik 

In der Physik hat man viele Phänomene entdeckt, die man nur komplementär (von Lat. ‚complementum‘, Ergänzung, Vervollständigung) beschreiben kann, und zwar in einer Zweier- und Dreierkomplementarität. So spricht man von Komplementärfarben, wenn sich zwei Farben (z. B. Rot und Grün) zu Weiß ergänzen. Ein Elektron kann im Experiment nur getrennt einerseits als Teilchen und andererseits als Welle erwiesen werden und ist doch immer beides zugleich. Das gilt somit auch für das Licht.

Ein solches komplementäres Denken war lange umstritten. Der Däne Niels Bohr (1885-1962), der 1922 den Nobelpreis erhielt, führte den Begriff 1927 in die Physik ein[1] und sorgte für den Siegeszug des komplementären Denkens in der Physik des 20. Jahrhunderts.[2]

„Komplementarität [lat.], die zuerst von N. Bohr erkannte Erfahrungstatsache, daß atomare Teilchen zwei paarweise gekoppelte, scheinbar einander widersprechende Eigenschaften haben, z. B. sowohl Teilchen- als auch Wellencharakter. Die Beobachtung zweier komplementärer Eigenschaften … ist jedoch nicht gleichzeitig möglich, sondern erfordert entgegengesetzte, nicht miteinander verträgliche Meßvorgänge.“[3]

Komplementäres Denken bedeutet also, daß man zwei, drei oder mehrere Seiten eines Phänomens nur nacheinander untersuchen und beschreiben kann, obwohl man weiß, daß die einzelnen Ergebnisse und Aussagen gleichzeitig wahr sind und man ein exaktes Ergebnis nur hat, wenn man beide oder alle beteiligten Seiten ins richtige Verhältnis setzt – man denke etwa an die Komplementärfarben, die nur dann ein klares Weiß ergeben, wenn sie richtig gemischt sind.

Carl Friedrich von Weizsäcker definiert die Komplementarität wissenschaftlicher Forschungsmethoden und ihrer Ergebnisse wie folgt:

„Die Komplementarität besteht darin, daß sie nicht gleichzeitig benutzt werden können, gleichwohl beide benutzt werden müssen.“[4]

Die Entwicklung des Komplementaritätsgedankens durch Niels Bohr 

Der Komplementaritätsgedanke war auf den Bereich der Physik bezogen ursprünglich nur im Zusammenhang mit den Komplementärfarben bekannt.[5] Schon vor 1927 herrschte Einsicht vor, daß die Thermodynamik nicht auf rein mechanische Prinzipien zu reduzieren sei und Bohr sagte 1932, daß bereits die Wärmetheorie, nicht erst die späteren bekannteren Beispiele, ein Beispiel für Komplemetarität gewesen sei.[6]

Die erste Erwähnung der Komplementarität im darüber hinausgehenden Sinne findet sich bei Bohr schriftlich 1928, bei Werner Heisenberg ähnlich schon 1927,[7] da Heisenberg zeigte, daß man im Experiment nicht die genaue Messung der Koordinate und des dazugehörigen Impulses vornehmen kann. [8] Zuvor war der Begriff Komplementarität vor allem aus der Farbenlehre bekannt.[9] Werner Heisenberg berichtet dabei in seiner Autobiografie, daß er mit Bohr seit 1927 darüber diskutiert hat und überläßt Bohr die Urheberschaft.[10] Der Komplementaritätsgedanke wurde vor allem durch Vorträge Bohrs bekannt[11] und es war Bohrs Version, die in der Physik zum Standard wurde.[12]

„‘Nach dem Wesen der Quantentheorie müssen wir uns also damit begnügen, die Raum-Zeit-Darstellung und die Forderung der Kausalität, deren Vereinigung für die klassischen Theorien kennzeichnend ist, als komplementäre, aber einander ausschließende Züge der Beschreibung des Inhalts der Erfahrung aufzufassen, die die Idealisation der Beobachtungs- bzw. Definitionsmöglichkeiten symbolisieren.’ So lautet die erste schriftliche Verwendung der Komplementarität von Niels Bohr.“[13]

„… nur ausdrücken, daß beide Bilder möglich sind, sondern daß für eine vollständige Beschreibung auch beide notwendig sind. Bohr betonte eine tiefe Analogie des Komplementaritätsbegriffs ‘mit den allgemeinen, in der Trennung von Subjekt und Objekt begründeten, Schwierigkeiten der menschlichen Begriffsbildung’ und glaubte, daß die durch die Quantenmechanik aufgezeigten ganzheitlichen Aspekte der Materie lediglich ein Beispiel eines allgemeineren Phänomens sind, das er mit dem Wort ‘Komplementarität’ bezeichnete. So spricht Bohr etwa von der Komplementarität zwischen Gerechtigkeit und Güte oder von der Komplementarität zwischen dem Benutzen und dem Definieren eines Begriffs. Allerdings sind auch die späteren Formulierungen von Bohr alle recht vage und haben zu vielen Mißverständnissen geführt. Folgende sorgfältige Umschreibung des Bohrschen Komplementaritätsbegriffs stammt von Klaus Michael Meyer-Abich[14] „… Im engeren Bereich der Quantenphysik wird als prominentes Beispiel immer wieder die Dualität von Welle und Korpuskel zitiert. Das ist insofern korrekt, als diese Dualität tatsächlich auf komplementäre Aspekte der Materie hinweist. Andererseits führte dieses Beispiel auch zu vielen Mißverständnissen: Komplementarität ist nicht dasselbe wie Dualität. Die moderne Quantenphysik ist keine dualistische, sondern eine holistische Theorie. Komplementäre Quantenphänomene sind nie lediglich dualistisch, sondern in der Quantenmechanik gibt es immer unendlich viele gleichberechtigte, aber einander ausschließende Beschreibungsformen. Alle diese Aspekte sind notwendig, keiner ist richtiger als der andere, keiner kann einen anderen ersetzen. Die Einführung der Komplementaritätsidee in die Physik durch Niels Bohr ist ein ideengeschichtlich überaus wichtiges Ereignis und markiert das Ende der kartesischen Epoche. Obwohl die Komplementaritätslogik im mathematischen Formalismus der als fundamental angesehenen Quantentheorie vollumfänglich integriert ist, hat diese grundsätzlich neue Sicht die Denkweise der meisten Naturwissenschaftler noch wenig beeinflußt. Auch heute ist die Komplementarität noch ein Faszinosum – ein Indiz dafür, daß wir die neue Situation noch nicht assimiliert haben.“[15]

Varianten und Kritiker 

Es geht an dieser Stelle nicht um die Verherrlichung von Niels Bohr oder der physikalischen Erklärungen im Rahmen der Komplementarität. Bohr hat sich mehrfach geirrt und den Gedanken der Komplementarität auf völlig falsche Beispiele bezogen[16] und seine Sicht hat bedeutende Kritiker wie den Kollegen Albert Einstein oder den Philosophen Karl Popper auf den Plan gerufen.[17]

Daneben haben andere Physiker nach Bohr zwar grundsätzlich den Komplementaritätsgedanken aufgegriffen, aber eigene Modelle und Varianten vorgelegt,[18] so zum Beispiel Max Planck[19] und Pascual Jordan[20].

Komplementarität in anderen Disziplinen 

Inzwischen hat sich dieses Denken weit über die Physik hinaus in allen Wissenschaften und Lebensbereichen durchgesetzt.[21]

Klaus Michael Meyer-Abich definiert Komplementarität im ‘Historischen Wörterbuch der Philosophie’: “Komplementarität heißt die Zusammengehörigkeit verschiedener Möglichkeiten, dasselbe Objekt als verschiedenes zu erfahren. Komplementäre Erkenntnisse gehören zusammen, insofern sie Erkenntnisse desselben Objektes sind; sie schließen einander jedoch aus, als sie nicht zugleich und für denselben Zeitpunkt erfolgen können.“[22] Auch hierfür spielt interessanterweise schon Niels Bohr eine initiierende Rolle.

Die Übertragung des Komplementaritätsgedankens auf andere Fächer und die Theologie durch Niels Bohr 

Niels Bohr selbst nahm bereits die Übertragung des Begriffes Komplementarität auf andere naturwissenschaftliche und geisteswissenschaftliche Fachgebiete vor:
„Die ersten Überlegungen, das Konzept der Komplementarität über die Grenzen der Erkenntnisweise der Physik hinaus auch für die anderen Wissenschaften fruchtbar zu machen, stammen von Bohr selbst. So schlug er beispielsweise vor, das Konzept der Komplementarität zur Klärung von verschiedenen philosophischen und psychologischen Problemen wie zum Beispiel dem Leib-Seele-Problem, der Frage nach dem Verhältnis von Gerechtigkeit und Liebe oder auch dem Verhältnis verschiedener menschlicher Kulturen und den Schwierigkeiten ihrer Beobachtung heranzuziehen und in Hinsicht auf diese Problemstellungen konstruktiv anzuwenden.“[23]

In einem Vortrag auf dem Internationalen Kongreß für Anthropologie und Ethnologie in Kopenhagen[24], der 1939 in der Zeitschrift ‚Nature’[25] erschien, übertrug Bohr den Gedanken schlagwortartig auf Biologie, Mathematik, Ethnologie und Psychologie.

In einem Vortrag ‚Einheit des Wissens’[26] von 1954 empfiehlt Bohr den Begriff sogar der Theologie[27] und meint, daß Gerechtigkeit und Nächstenliebe in den Religionen ein klassisches Beispiel für Komplementarität seien.[28] Auch das Verhältnis von Wissenschaft und Glaube sei ein komplementäres.[29]

Nach John Baillie sagte Bohr in seinen ‘Clifford Lectures’ 1949 “I think you theologians should make much more use than you are doing of the principle of Complementarity”[30] [“Ich denke, daß ihr Theologen viel mehr Gebrauch von dem Prinzip der Komplementarität machen solltet, als ihr es tut.].

Komplementarität in der Theologie: Die Dreieinigkeit 

Paradebeispiele für die Anwendung der Komplementarität in der christlichen Dogmatik sind die Lehre von der Dreieinigkeit und von den zwei Naturen Jesu Christi.

„Weit über die Physik hinaus hat Christopher Kaiser die Anwendungsmöglichkeiten der Komplementarität auszudehnen versucht, nämlich in die Christologie hinein. Voraussetzung ist die Existenz eines einzigen ‘Wesens’ (Jesus), das in mindestens zwei Seinsweisen in Erscheinung tritt, von denen die eine der anderen übergeordnet ist (Gottessohn, Mensch). Kaiser nennt nun elf Kennzeichen, die erfüllt sein müssen: (1) Beide Seinsweisen gehören zum selben Bezugsobjekt (wie Leib und Seele des Menschen), (2) sie haben gewisse Attribute gemeinsam (etwa lebendig), (3) sie beschreiben oder erklären das Explanandum aus der jeweiligen Perspektive ausreichend genau, (4) sie liefern zusammen eine vollständige Beschreibung, (5) sie sind gleich notwendig, (6) sie sind gegenseitig verschränkt, (7) sie haben Attribute ausgetauscht, (8) sie existieren unvermischt und unverwandelt (schließen sich also gegenseitig aus), (9) sie haben auch jeweils einzigartige Attribute und (10) sind gekennzeichnet durch Asymmetrie und Emergenz. Zudem gibt es (11) vom untergeordneten Modus Hinweise auf die Existenz des übergeordneten Modus.“[31]

Die Dreieinigkeit wurde vor allem von Bernhard Philberth[32] und Christopher B. Kaiser[33] mit Hilfe der Komplementarität erklärt.

Philberth sieht von der Komplementarität der Dreieinigkeit des Schöpfers ausgehend unser ganzes Universum von der Komplementarität durchdrungen:

„Was ist Wirklichkeit? Die Komplementarität selbst ist die Wirklichkeit und umgekehrt: Die Wirklichkeit ist Komplementarität. Und warum? Weil Gott, der Dreieine, der selbst Komplementarität ist, die Welt nach seiner Art geschaffen hat. Die Komplementarität ist das Wesen der Allmacht.“[34]

Für ihn gibt es kaum einen größeren Wendepunkte in der Geistesgeschichte[35] als die Entdeckung der Komplementarität. Die Physik wird plötzlich ungewollt Wegbereiter von Philosophie und Theologie und letztere müssen sich plötzlich mit Physik befassen. Dennoch – so Philberth – muß letztlich jede Wissenschaft doch den Weg der Anwendung der Komplementarität für sich selbst gehen.

Komplementarität in der Theologie: Weitere Themen 

Nach Kaiser selbst diskutierte als erstes William H. Austin 1967 die Möglichkeit, die Christologie komplementär zu erklären, lehnte dies jedoch ab. Ihm folgte 1974 Ian G. Barbour, der die Möglichkeit etwas positiver einschätzte[36]

Andere Autoren haben das Verhältnis der menschlich-psychologischen Bekehrung und des Wirkens des Heiligen Geistes[37] oder Wunder[38], die in Zeit und Raum geschehen, das Verhältnis von Körper und Geist[39], Gehirn und Denken[40] oder die christliche Ekklesiologie und Sakramentslehre[41] als nur komplementär verständlich herausgestellt.[42]
Allerdings muß bei all diesen Autoren festgestellt werden, daß es ihnen eher philosophisch-theoretisch um die Komplementarität theologischer Aussagen geht, als biblisch-exegetisch. Sie wollen also nicht vorrangig Aussagen der biblischen Offenbarung aufeinander beziehen. Hier liegt ein weites Feld für – insbesondere auch evangelikale – Forscher.

Komplementarität von Naturwissenschaft und Theologie 

Daneben ist die Komplementarität in vielen Variationen als Modell für die Unterschiede zwischen Naturwissenschaft und Theologie erklärt worden.[43] Ich möchte hier die einzelnen Modelle nicht diskutieren, die die Zuordnung der beiden unter dem Stichwort Komplementarität erklären und auch nicht die Gründe anführen, warum andere wiederum dagegen sind. Auch sehe ich die Gefahr, daß die theologische Wahrheit dabei allzuleicht als eine ahistorisch unwirkliche gesehen wird. Aber dennoch hat sich der Begriff Komplementarität bei keiner theologischen Frage mehr durchgesetzt, wie bei der Verhältnisbestimmung der Theologie zur Naturwissenschaft.

Paradoxon, Polarität und ähnliche Begriffe 

‚Paradox’ und ‚Paradoxon’ meinte von den griechischen Philosophen bis zu Luther vor allem ‚befremdlich’. Nur selten hatte es später die Bedeutung einer nur scheinbaren Widersprüchlichkeit. Im 20 Jh. war es vor allem Sache der Logik und Mathematik, wie man Paradoxien vermeiden könne.[44]

‚Polarität’ erschien vor allem seit Mitte des 17. Jh. im Zusammenhang mit dem Magnetismus und bezeichnete eher die Spannung zwischen zwei Tatsachen oder Aussagen, wenn es auch bisweilen dem modernen Begriff Komplementarität recht nahe kam.[45]

Am häufigsten wurde früher noch der Ausdruck ‚Antinomie’ im Sinne von Komplementarität verstanden, aber meist bedeutete er den Widerstreit zweier Aussagen im Sinne der Antithetik, wobei aus These und Antithese eine neue Synthese wurde. Bei Kant ist Antinomie oft der unerklärliche Widerstreit zweier Aussagen. Selten wurde Antinomie verwendet, um zwei gleich gültige Aussagen zu bezeichnen, die sich scheinbar widersprechen, aber beide unverändert so stehen bleiben müssen.[46]

Der Ausdruck ‘die goldene Mitte’ oder ‘der goldene Mittelweg’ (Lat. ‚aurea mediocritas) wurde von Horaz (65-8 v. Chr.) geprägt und von Epikur fortentwickelt, der davor warnte, Hervorragendes zu leisten, da man so den Neid anderer erwecke. Aristoteles versteht darunter in seiner nikomachischen Ethik, daß Extremhaltungen falsch seien und in der Mitte der Wertehöhepunkt liege, weswegen man sich immer von den Extremen zur Mitte vorarbeiten müsse.

Überall fehlt der für Komplementarität entscheidende Gedanke, daß zwei oder mehrere Aussagen trotz scheinbarer Widersprüchlichkeit logisch bewiesen werden können und deswegen nicht zugunsten einer anderen Aussage oder eines Mittelwertes verändert werden.

Lediglich der von Hermann L. Goldschmidt 1944 in die Philosophie eigenführte Begriff ‚Dialogik’[47] hat praktisch dieselbe Bedeutung wie Komplementarität. Heinz Stefan Herzka definiert ihn etwa wie folgt:
„‘Die Dialogik postuliert, daß zwei Gedanken, die niemand gleichzeitig denken kann, oder zwei Strebungen, die niemand gleichzeitig verwirklichen kann, oder zwei Begriffe, die sich gegenseitig ausschließen und je einen Bereich für sich bezeichnen, gleichzeitig (d.h. nicht nacheinander) und gleichwertig (d.h. ohne Überlegenheitsanspruch und Unterordnung) gemeinsam ein Ganzes ausmachen.’“[48]

Allerdings ist der Begriff ‚Dialogik’[49] zugleich im Umfeld von Martin Buber mit einer auf persönliche Beziehungen ausgerichteten Bedeutung bekannt.[50]

Zur Kirchengeschichte 

Mit der Verwendung des Begriffes Komplementarität in der Theologie soll auch nicht gesagt werden, daß man erst seit dem 20. Jahrhundert die Zusammenschau biblischer Wahrheiten kennt oder benennen kann. Die Lehre der ersten Konzile der Frühen Kirche widerlegt dies nur zu deutlich.

Auch später hat man sicher immer wieder bemüht, passende Begriffe zu finden. Der Reformator Zwingli verwendete etwa für die Dreieinigkeitslehre[51] und für die Zusammengehörigkeit des Christus für uns (Christus noster – pro nobis) und des Christus in uns[52] (Christus noster – in nobis) den Begriff der „Alloiosis“.

Zur Komplementarität des biblischen Denkens 

Nicht die ‚Unlogik‘, sondern die Begrenztheit des Menschen sorgt dafür, daß der Mensch gerade auch im Bereich der biblischen Offenbarung und der Theologie auf Komplementäre Aussagen angewiesen ist. Die Frühe Kirche hat bewußt die zentralsten Dogmen des christlichen Glaubens komplementär formuliert, als sie verteidigte, daß Gott dreieinig ist und Jesus wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich ist.

„Nach den Erfahrungen, die wir mit der Quantentheorie und ihrer mathematischen Kodifizierung des Komplementärgedankens gemacht haben, heißt komplementäres Denken vor allem, den Absolutheitsanspruch der zweiwertigen Logik mit ihrem Prinzip des ausgeschlossenen Dritten zu verwerfen.“[53]

Hans Niels Jahnke nennt in einem Aufsatztitel die Komplementarität in der Mathematik „Beweisbare Widersprüche“.[54] Ähnlich könnte man meinen, Hans Primas meine keine naturwissenschaftlichen Belange, sondern die Dreieinigkeit, wenn er völlig gleichwertige Beschreibungen fordert: „Jede ist richtig, keine ist wahr. Keine genügt für sich allein, alle sind notwendig. Nur die Gesamtheit aller komplementären Beschreibungen kann die ungeteilte materielle Realität repräsentieren.“[55]

Diese Komplementarität spielt meines Erachtens eine herausragende Rolle im Überwinden unnötiger Streitigkeiten unter Christen.[56] Wir neigen dazu, eine Seite der Komplementarität gegen die andere zu stellen oder einen Teil der Komplementarität überzubetonen. So wurde zur Zeit der Frühen Kirche das Menschsein Jesus gegen sein Gottsein ausgespielt, und die Tatsache, daß Jesus seinem Vater gehorsam war, gegen die Tatsache, daß er eines Wesens und Ranges mit seinem Vater ist, gestellt.

Es gibt viele Beispiele für komplementäre Lehren in der Bibel,[57] nicht nur die Dreieinigkeit und das Gott- und Menschsein Jesu werden uns in der Bibel jeweils mit zwei oder mehr Seiten vorgestellt, die unlösbar zusammengehören und doch nur nacheinander zu denken sind.

Die Erkenntnis selbst ist komplementär, weswegen Guy Marcel Clicqué die „zirkuläre Komplementarität“[58]diskutiert. Etwa beim Bibelstudium bewirkt die Erkenntnis dessen, was die Offenbarung Gottes lehrt, eine Veränderung des Denkens dessen, der die Offenbarung studiert und ohne sein Vorverständnis die Schrift nicht studieren kann. Dieser hermeneutische Zirkel ist kein Eingeständnis der Unwissenschaftlichkeit, sondern der Mehrseitigkeit von Wahrheit und Erkenntnis.

Entscheidend ist dabei allerdings, daß die Komplementarität kein Ergebnis theologischer Kompromißformeln zwischen verschiedenen theologischen Systemen ist, sondern sich aus der Offenbarung der Schrift selbst ergibt. Die Komplementarität des biblischen Denkens und der Theologie ist die Folge des Versuches der Systematischen Theologie, die ganze Schrift – die Reformation sprach von ‚tota scriptura’ – zugleich zum Sprechen zu bringen. Wenn Jesus uns in der Offenbarung eben sowohl als Mensch, als auch als Gott offenbart wird, ist es nicht unsere Aufgabe, die beiden Seiten gegeneinander auszuspielen, sondern sie zusammenzusehen und zugleich zu bekennen.

In der Bibel werden häufig zwei Seiten einer Münze (oder auch noch mehr Seiten) aufgezeigt, also zwei biblische Lehren, die sich scheinbar widersprechen, in einem Atemzug genannt. Wir beginnen mit einigen Beispielen konkreter Bibetexte, um uns dann einigen umfassenderen Lehren der Bibel zuzuwenden.

5Mose 28-30 spricht vom „Segen oder Fluch, die ich euch vorgelegt habe“ (5Mose 30,1). Der Bund mit Gott bringt Vorzüge, aber auch ein ernsteres Gericht mit sich (vgl. Röm 2,9+10).

In 1Mose 2,15 erhält der Mensch den Auftrag, die Welt zu „bearbeiten“ und zu „bewahren“, also zu verändern und zu erhalten, was sich theoretisch ausschließt, doch im Alltag untrennbar zusammengehört.

In Ps 51,18-19+21 heißt es: „Denn du hast keine Lust an Schlachtopfern, sonst gäbe ich es dir, Brandopfer gefallen dir nicht. Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, o Gott, nicht verachten. … Dann wirst du Lust haben an rechten Opfern, Brandopfern und Ganzopfern, dann wird man Stiere auf deinem Altar darbringen.“ Hier sind Opfer zunächst nicht erwünscht, werden dann aber doch gerne entgegengenommen.

In Ps 73,23: „Dennoch bleibe ich stets bei dir, denn du hältst mich an meiner rechten Hand.“ Daß der Gläubige sich an Gott festhält, wird damit begründet, daß Gott ihn festhält. Wer hält hier wen fest? Beide Seiten gehören untrennbar zusammen.

In 1Joh 1,5-3,10 wechselt Johannes ständig mit immer neuen Formulierungen zwischen vier Grundaussagen: „Jeder, der aus Gott geboren ist, sündigt nicht“ (1Joh 3,9); „Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst“ (1Joh 1,8); „So wir unsere Sünden bekennen …“ (1Joh 1,9) und: „Das schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt“ (1Joh 2,1). Die vier Aussagen, 1. daß der Christ nicht sündigt, 2. daß jeder Christ Sünde tut, 3. daß jeder Christ seine Sünde bekennen soll und 4. daß der Christ von der Sünde ablassen soll, widersprechen sich nicht, sondern gehören zusammen.

In 1Kor 8-10 wendet sich Paulus zunächst gegen die, die im Tempel an den Götzenfeiern teilnehmen, dann aber auch gegen die, die glauben, daß man das Götzenopferfleisch nicht essen dürfte.

Komplementäre biblische Themen 

Prädestination und Verantwortung

Röm 3+9-11 Schuld der Juden oder Heilsgeschichte?

Kann ein Christ verlorengehen?

Glaube und Wissen

Glaube und Werke

Gesetz und Gnade

Gesetz und Geist

Gericht und Begnadigung

Barmherzigkeit und Zorn Gottes

Lehre und Leben

Die Taufe als Handeln Gottes und des Menschen

Das allgemeine Priestertum und die Notwendigkeit von Leitungsämtern in der Gemeinde[59]

Die Unterschiedlichkeit und Zusammengehörigkeit von Mann und Frau[60]

Ehe – rechtliche und unsichtbar-liebende Seite

Selbstverwirklichung und Selbstverleugnung

An sich selbst und andere denken

Genuß und Verzicht

Röm 7 und Röm 8

Geistesgaben: Gabe und Frucht

Zeugnis des Geistes und Zeugnis des Menschen

Erwachsener/reifer und kindlicher Glaube

Bebauen und bewahren

Gott über uns und Gott unter uns

Christus in uns und Christus für uns

Gott der Allerhöchste und der Allernächste

Leib und Geist

Irdisch und himmlisch

Christoph Haufe hat die Errettung allein durch Glauben und die Aufforderung zu guten Werken nach den Geboten Gottes beide ausführlich aus den paulinischen Schriften erhoben[61] und schreibt:

„Dies bedeutet nämlich einmal, daß für jeden, der sich auf Paulus beruft, beide Vorstellungsreihen verbindlich sein müssen, und zum anderen, daß beide sich widersprechende Vorstellungsreihen in einem menschlichen Subjekt müssen Platz finden können … Als orthodox könnte doch nur etwas gewertet werden, das beides enthält, und jede theologische Arbeit und Predigt, die nicht beides berücksichtigen, müßten als unpaulinisch gelten, anstatt daß man nur die eine Vorstellungsreihe als Kriterium des paulinischen Christentums nimmt, und durch diese die andere verketzert, sie also auch bei Paulus verketzern muß … Paulus contra Paulus?“[62]

Alister E. McGrath hat treffend die Position des größten Kirchenvaters zur Frage nach der Prädestination beschrieben:

„Laut Augustinus muß man, wenn dem Reichtum und der Komplexität der biblischen Aussagen zu diesem Thema Gerechtigkeit widerfahren soll, zugleich an der absoluten Souveränität Gottes und an der wirklich menschlichen Freiheit und Verantwortlichkeit festhalten. Die Problematik durch eine Bestreitung der Souveränität Gottes oder der menschlichen Freiheit zu vereinfachen liefe auf eine ernsthafte Infragestellung des christlichen Verständnisses der Art und Weise hinaus, in der Gott den Menschen rechtfertigt.“[63]

Die Bibel macht den Menschen als einzelne Person voll verantwortlich. Und dennoch bezieht sich diese Verantwortung nur auf den Verantwortungsbereich, den Gott den Menschen gegeben hat. Darüber steht Gott in seiner Allmacht und lenkt die Schöpfung. Aus dieser Allmacht heraus wird überhaupt erst die Verantwortung des Menschen und das Gebot an den Menschen begründet. Dies macht etwa Phil 2,12-13 deutlich: „Schaffet euer Heil mit Furcht und Zittern, denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen, als auch das Vollbringen schafft, nach seinem Wohlgefallen“. Hier führt das Wissen darum, daß Gott alles wirkt, nicht zur Passivität, sondern gerade zum ‚Schaffen‘. In ähnlicher Weise werden in Eph 2,8-10 die guten Werke des Christen mit Gottes souveränem Handeln verbunden: „Denn aus Gnaden seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme. Denn wir sind sein Gebilde, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.“

Karl Barth schreibt zur Zusammengehörigkeit von Gnade und Zorn Gottes:

„Die Kritiker des Begriffs des ‚Zornes Gottes’, A. Ritschl (Rechtf. u. Vers. 2. Bd. § 16f.) voran, waren schwer im Unrecht, wenn sie sagten, ‚Zorn’ sei keine aus dem Wesen Gottes verständlich zu machende, sie sei insbesondere keine mit seiner Liebe und Gnade zu vereinbarende Eigenschaft, Tätigkeit oder Verfassung. Dazu ist zu sagen: Gnade wäre nicht Gottes Gnade, wenn sie zu scheiden wäre von der Heiligkeit, in der Gott allein seinen eigenen und als solchen guten Willen gelten und geschehen läßt, allem ihm Fremden fern ist und widersteht, jeden Widerspruch ihm gegenüber verurteilt, ausschließt und vernichtet. Und Gnade wäre nicht freie Gnade, wenn sie an eine einzige Gestalt ihrer Erweisung und Erscheinung gebunden, wenn er verpflichtet wäre, monoton als die ‚Liebe’, nämlich als das, was wir uns unter Liebe vorstellen, offenbar zu sein, wenn es ihm gewissermaßen verboten wäre, dem, dem ein Nein zukommt, sein Nein entgegenzustellen, sich da, wo er auf jenen Widerspruch stößt, als der, der er in sich ist, zu verbergen, seine Gnade in jener Fremdgestalt seines Unwillens und Zornes zu offenbaren. Und vor allem: Gnade wäre ja gar nicht Gnade, gar nicht Gottes ernstliche und wirksame Zuwendung zum Menschen, gar nicht die effektive Aufrichtung seiner Gemeinschaft mit ihm, wenn er sich zu des Menschen Gegensatz zu ihm nicht seinerseits in Gegensatz setzen, wenn er ihn unangeklagt, unverurteilt, ungestraft seiner Wege ziehen lassen, wenn er des Menschen elenden Hochmut ignorieren würde, wenn der Mensch der Sünde ihn nicht zu fürchten hätte, wenn es nicht schrecklich wäre, in seine Hände zu fallen (Hebr. 10,31), wenn er dem, der ihm widersteht, nicht ein verzehrendes Feuer wäre (Hebr. 12,29). Daß seine Gnade ohne sein Gericht nicht seine Gnade wäre, ist ebenso wahr wie das scheinbar Entgegengesetzte – ist vielmehr in unauflöslicher Einheit eben damit wahr: daß es keine Heiligkeit Gottes gibt, die von seiner Gnade zu scheiden, und also auch keinen Zorn Gottes, der – das hat A. Ritschl leider von ferne nicht verstehen können – etwas Anderes wäre als das heilsame Brennen seiner Liebe, die ja eben darin ihr abschließendes und eigentliches Werk getan hat, daß er um unserer, der in Sünde und Schuld gefallenen Menschen willen, seines eigenen Sohnes nicht verschont hat.“[64]

C. S. Lewis schreibt einmal:

„… der Teufel … schickt der Welt die Irrtümer immer paarweise auf den Hals – in Paaren von Gegensätzen. Und er stiftet uns ständig dazu an, viel Zeit dadurch zu vertrödeln, daß wir nachgrübeln, welches der schlimmere Irrtum ist. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Er baut auf unserm tiefen Widerwillen gegen den einen Irrtum, um uns Schritt für Schritt in den anderen hineinzuziehen. Lassen wir uns nicht zum Narren halten. Wir müssen unser Auge auf das Ziel richten und geradewegs zwischen den beiden Irrtümern hindurchschreiten.“[65]

Die biblische Formulierung dafür lautet: „Weichet nicht zur Rechten noch zur Linken“ (5Mose 17,11+20; ähnlich 28,14; Jos 1,7; 23,6; 2Kön 22,2; 2Chr 34,2; Spr 4,27; Jes 30,21). In der Bibel wird dies auch daran deutlich, daß oft zwei Seiten einer Münze dargestellt werden. Beide Seiten zusammen ergeben erst die biblische Wahrheit und die biblische Ethik. Dementsprechend kann man in vielen Fragen rechts und links vom Pferd fallen, also auch biblische Ordnungen zu lasch und zu streng handhaben.

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Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. h. c. Thomas Paul Schirrmacher, Jahrgang 1960, 1978-82 Stud. Theol. STH Basel, 1982 Mag. theol., 1985-91 Stud. Vergleichende Religionswiss., Völkerkunde u. Volkskunde an d. Univ. Bonn, 1984 Drs. theol. Theol. Hogeschool Kampen/NL, 1985 Dr . theol. Johannes Calvijn Stichting Theolog. Hogeschool Kampen/NL, 1989 Ph. D. (Dr . phil.) in Kulturalanthropologie Pacific Western Univ. Los Angeles, 1996 Th. D. (Dr . theol.) in Ethik Whitefield Theological Seminary Lakeland, 1997 D.D. (Dr. h.c. ) Cranmer Theological House Shreveport. 1983-90 Doz. Missionswiss. u. Vergleichende Religionswiss. FTA Gießen, 1984-89 Doz. f. Altes Testament u. Sozialethik Bibelseminar Wuppertal, seit 1993 Doz. Sozialethik u. Apologetik Bibelseminar Bonn, seit 1984 Gen.-Dir . d. IWGeV , seit 1985 Chefhrsg. d. Verlag f. Kultur u. Wiss., zusätzl. seit 1987 Inh., seit 1986 Präs. u. wiss. Koordinator Theological Education by Distance Deutschland (TFU) Altenkirchen, 1991-96 Lehrstuhl Missionswiss. u. Vergleichende Religionswiss. STH Basel, zusätzl. 1995-96 Lehrstuhl f. Ethik, 1991-96 Lehrstuhl f. postgraduate studies in Missionswiss. u. Vergleichende Religionswiss. FST Genf, zusätzl. 1995-96 Lehrstuhl f. Ethik, seit 1994 Prof. f. Missionswiss. Philadelphia Theological Seminary Philadelphia, seit 1996 Prof. f. Ethik Cranmer Theological House Shreveport, seit 1996 Rektor u. Prof. f. Ethik Martin Bucer Seminar Bonn, seit 1996 Prof. f. Theology u. Dir. d. dt. Zweiges Whitefield Theological Seminary, seit 1996 Rektor d. Martin Bucer Seminar Bonn. P.: 29 Bücher, darunter „Ethik“ (1993), zahlr. wiss. Artikel in dt., engl., niederländischer u. russischer Sprache, Chefredakteur Bibel u. Gem. 1988-97, Chefredakteur „Querschnitte“ 1988-92, Mithrsg. seit 1992, Hrsg. seit 1997, seit 1994 Mithrsg. Intern. Review for Reformed Missiology NL, seit 1992 Europ. Hrsg. Contra Mundum: a Reformed Cultural Review (USA), 1992-96 Redaktion Evangelikale Missiologie, seit 1996 Chefredakteur Evangelikale Missiologie, Hrsg. v. Buchreihen, alleinger Hrsg. v. 3 Buchreihen, Chefredakteur v. 3 Buchreihen, Mithrsg. v. 6 Buchreihen. E.: 1997 Dr. h.c. Cranmer Theological House Shreveport, berufenes wiss. Mtgl. Dt. Ges. f. Missionswiss. M.: AfeM, 1985-87 Kurdisches Inst., seit 1988 Chefredakteur Bibelbund Reiskirchen, 1994-97 Präs. d. Inst. f. Islam u. Christentum Bruchsal, 1993-96 Präs. PBC Bonner Bez., seit 1987 Sprecher ISM Deutschland, seit 1992 Sprecher Ev. Allianz Bonn, seit 1996 Präs. Aktion christl. Ges. Bonn. H.: Intern. Zoos, klass. Musik (Bach b. Tschaikowsky), klass. Krimis 

Fußnoten

[1] Carl Friedrich von Weizsäcker. „Komplementarität und Logik“. S. 281-331 in: ders. Carl Friedrich von Weizsäcker. Zum Weltbild der Physik. S. Hirzel: Stuttgart, 19587. S. 281.

[2] Vgl. Wolfgang Buchheim. Komplementarität nach Niels Bohr. Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse 117, 6. Akademie-Verlag: Berlin, 1984 und Wolfgang Buchheim (Hg.). Beiträge zur Komplementarität, dieselbe Reihe 55,5. ebd. 1983.

[3] Bertelsmann Neues Lexikon in 10 Bänden. Bd. 5. Bertelsmann Lexikon Verlag: Gütersloh, 1995. S. 323.

[4] Carl Friedrich von Weizsäcker. „Komplementarität und Logik“. a. a. O. S. 284 skizziert so die klassische Auffassung der Quantentheorie. Seine eigene Sicht weicht etwas davon ab.

[5] So L. von Strauss und Torney. „Das Komplementaritätsprinzip der Physik in philosophischer Analyse“. Zeitschrift für philosophische Forschung 10 (1956): 109-128, S: 110 und Wolfgang Buchheim. Komplementarität nach Niels Bohr. a. a. O. S. 18.

[6] Michael Otte. „Komplementarität“. S. 847-849 in: Jansjörg Sandkühler (Hg.). Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Bd. 2. Hamburg: Felix Meiner Verlag, 1990. S. 847.

[7] Nach Armin Hermann. „Die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie: Wissenschaftsgeschichtliche Anmerkungen“. S. 63-67 in: Werner Heisenberg, Niels Bohr. Die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie. Dokumente der Naturwissenschaft, Abteilung Physik 4. Stuttgart: Ernst Battenberg Verlag, 1963.

[8] So L. von Strauss und Torney. „Das Komplementaritätsprinzip der Physik in philosophischer Analyse“. Zeitschrift für philosophische Forschung 10 (1956): 109-128, S: 110.

[9] Ebd. S. 110.

[10] Werner Heisenberg. Der Teil und das Ganze: Gespräche im Umkries der Atomphysik. München, R. Piper, 1969. S. 113-115

[11] Die wichtigsten Vorträge Bohs zum Thema Komplementaritätsgedanken im Rahmen der Physik finden sich in Niels Bohr. Atomphysik und menschliche Erkenntnis. Die Wissenschaft 112. Braunschweig: Friedr. Vieweg & Sohn, 1958 (Aufsatzsammlung ab 1933); Niels Bohr. Atomtheorie und Naturbeschreibung: Vier Aufsätze. Berlin: Julius Springer, 1931 (bes. S. 6-7); Niels Bohr. Atomphysik und menschliche Erkenntnis II: Aufsätze aus den Jahren 1958-1962. Braunschweig: Viewg & Sohn, 1966; Niels Bohr. Atomphysik und menschliche Erkenntnis: Aufsätze aus den Jahren 1930-1961. Facetten der Physik 20. Braunschweig: Viewg & Sohn, 1985;Werner Heisenberg, Niels Bohr. Die Kopenhagener Deutung der Quantentheorie. Dokumente der Naturwissenschaft, Abteilung Physik 4. Stuttgart: Ernst Battenberg Verlag, 1963.

[12] Zu Bohrs Komplementaritätsgedanken im Rahmen der Physik vgl. bes. Wolfgang Buchheim. Komplementarität nach Niels Bohr. Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse 117, 6. Akademie-Verlag: Berlin, 1984. S. 1-18; Klaus Michael Meyer-Abich. Korrespondenz, Individualität und Komplementarität. Boethius: Texte und Abhandlungen zur Geschichte der exakten Naturwissenschaft 5. Wiesbaden: Franz Steiner Verlag, 1965; Edward MacKinnon. „Complementarity“. S. 255-270 in: W. Mark Richardson, Wesley J. Wildmann (Hg.). Religion and Science. New York/London: Routledge, 1996. S. 261-266; Guy Marcel Clicqué. Differenz und Parallelität. Untersuchungen zum christlichen Glauben in einer säkularen Welt 1. Frankfurt: Peter Lang, 2001. S. 210ff. Zur philosophischen Seite der Sicht Bohrs vgl. Henry J. Folse. The Philosophy of Niels Bohr: The Framework of Complementarity. Amsterdam: North Holland, 1985; L. von Strauss und Torney. „Das Komplementaritätsprinzip der Physik in philosophischer Analyse“. Zeitschrift für philosophische Forschung 10 (1956): 109-128 (zum Komplementaritätsgedanken in der Philsoophie allgemein vgl. die Literaturangaben oben).

[13] Ernst Peter Fischer, Heinz Stefan Herzka, K. Helmut Reich. „Die grundlegenden Konzepte“. S. 18-28 in: dieselben (Hg.). Widersprüchliche Wirklichkeit – Neues Denken in Wissenschaft und Alltag. Serie Piper 1554. München: Piper, 1992. S. 18

[14] Diese Definition wurde im letzten Abschnitt oben wiedergegeben.

[15] Hans Primas. “Ein Ganzes, das nicht aus Teilen besteht: Komplementarität in den exakten Naturwissenschaften”. Mannheimer Forum: Ein Panorama der Naturwissenschaften (Boehringer Mannheim) 1992/1993 (1993): 81–111, hier S. 82.

[16] Für beides Beispiele bei Hans Primas. “Ein Ganzes, das nicht aus Teilen besteht: Komplementarität in den exakten Naturwissenschaften”. a. a. O. S. 96-97.

[17] Vgl. dazu Wilfried Kuhn. „Die Idee der Komplementarität: Historische Analyse und wissenschaftstheoretische Kritik“. Praxis der Naturwissenschaften/Physik (Österreich) 34 (1985) 7: 12-17, S. 13-16; Michael Otte. „Komplementarität“. S. 847-849 in: Jansjörg Sandkühler (Hg.). Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Bd. 2. Hamburg: Felix Meiner Verlag, 1990, S. 848; Karl Popper. Vermutungen und Widerlegungen. Tübingen: Mohr, 1994. S. 146-147.

[18] Vgl. Arkady Plotnitsky. Complementarity: Anti-epistemology after Bohr and Derrida. Durham (NC): Duke University Press, 1994; Ernst Peter Fischer, Heinz Stefan Herzka, K. Helmut Reich. „Die grundlegenden Konzepte“. S. 18-28 in: dieselben (Hg.). Widersprüchliche Wirklichkeit – Neues Denken in Wissenschaft und Alltag. Serie Piper 1554. München: Piper, 1992 und den Überblick bei Guy Marcel Clicqué. Differenz und Parallelität. Untersuchungen zum christlichen Glauben in einer säkularen Welt 1. Frankfurt: Peter Lang, 2001. S. 210-242, sowie L. von Strauss und Torney. „Das Komplementaritätsprinzip der Physik in philosophischer Analyse“. Zeitschrift für philosophische Forschung 10 (1956): 109-128, S. 119-128.

[19] Max Planck. Scheinprobleme der Wissenschaft. Vortrag, gehalten in Göttingen am 17. Juni 1946. Leipzig: Barth, 1947.

[20] Pascual Jordan. Verdrängung und Komplementarität. Hamburg: Stormverlag, 19471, 19512. S. 79-83.

[21] Eine Eingabe des Begriffes Komplementarität/complementarity in eine Literatursuchmaschine bringt zahllose Titel aller Fachgebiete zum Vorschein. Als Sammelband zu verschiedenen Fächern empfiehlt sich: Ernst Peter Fischer, Heinz Stefan Herzka, K. Helmut Reich (Hg.). Widersprüchliche Wirklichkeit – Neues Denken in Wissenschaft und Alltag. Serie Piper 1554. München: Piper, 1992. Mathematik Willem Kuyk. Complementarity in Mathematics. Dordrecht (NL), 1977; Hans Niels Jahnke. „Beweisbare Widersprüche: Komplementarität in der Mathematik“. S. 98-130 in: Ernst Peter Fischer, Heinz Stefan Herzka, K. Helmut Reich (Hg.). Widersprüchliche Wirklichkeit – Neues Denken in Wissenschaft und Alltag. Serie Piper 1554. München: Piper, 1992; Helmut Reis. Harmonie und Komplementarität: Harmonikale Interpretation des pythagoreischen Lehrsatzes. Bonn: Verlag für Systematische Musikwissenschaft, 1983. Naturwissenschaften allgemein: Wolfgang Gründler. Komplementarität und Kompetition naturwissenschaftlicher Theorien. Berlin: Deutscher Verlag der Wissenschaften, 1990. Medizin: Heinz Stefan Herzka. „Gesundheit und Krankheit – Dialogisches Denken als Grundlage medizinischer Anthropologie“. 199-219 in: Ernst Peter Fischer, Heinz Stefan Herzka, K. Helmut Reich (Hg.). Widersprüchliche Wirklichkeit – Neues Denken in Wissenschaft und Alltag. Serie Piper 1554. München: Piper, 1992; Pascual Jordan. Verdrängung und Komplementarität. Hamburg: Stormverlag, 19471, 19512. S. 79-83. Psychologie: Léon Wurmser. Die zerborchene Wirklichkeit: Psychoanalyse als das Studium von Konflikt und Komplementarität. Berlin: Springer, 1989. Philosophie: Enno Rudolph. „Komplementarität und Zeit: Philosophische Anmerkungen …“. S. 98-112 in: Christian Link (Hg.). Die Erfahrung der Zeit: Gedenkschrift für Georg Picht. Stuttgart: Ernst Klett, 1984; L. von Strauss und Torney. „Das Komplementaritätsprinzip der Physik in philosophischer Analyse“. Zeitschrift für philosophische Forschung 10 (1956): 109-128; Michael Otte. „Komplementarität“. S. 847-849 in: Jansjörg Sandkühler (Hg.). Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Bd. 2. Hamburg: Felix Meiner Verlag, 1990; Klaus Michael Meyer-Abich. „Komplementarität“. Sp. 933-934 in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 4. Basel: Schwabe & Co, 1976. Kulturwissenschaften: Karl Acham. Geschichte und Sozialtheorie: Zur Komplementarität kulturwissenschaftlicher Erkenntnisorientierungen. Freiburg: Alber, 1995: Rechtswissenschaften: Gustav Sommer. Polarität im Strafrecht: Theorie eines komplementären Komplexes zwischen Positivismus und Naturrecht. Hamburg: Tieck, 1970.
Pädagogik: Helmut K. Reich. Der Begriff der Komplementarität in Wissenschaft und Alltag. Berichte zur Erziehungswissenschaft 105. Pädagogisches Institut: Freiburg (CH), 1994.

[22] Klaus Michael Meyer-Abich. „Komplementarität“. Sp. 933-934 in: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 4. Basel: Schwabe & Co, 1976. Sp. 933. Als ‘grundlegend’ bezeichnet und zustimmend zitiert von Ernst Peter Fischer, Heinz Stefan Herzka, K. Helmut Reich. „Die grundlegenden Konzepte“. S. 18-28 in: dieselben (Hg.). Widersprüchliche Wirklichkeit – Neues Denken in Wissenschaft und Alltag. Serie Piper 1554. München: Piper, 1992. S. 19.

[23] Guy Marcel Clicqué. Differenz und Parallelität. Untersuchungen zum christlichen Glauben in einer säkularen Welt 1. Frankfurt: Peter Lang, 2001. S. 214.

[24] Abgedruckt S. 23-31 in Niels Bohr. Atomphysik und menschliche Erkenntnis. Die Wissenschaft 112. Braunschweig: Friedr. Vieweg & Sohn, 1958.

[25]Nature 143 (1939) Nr. 268.

[26] Abgedruckt S. 68-83 in: Niels Bohr. Atomphysik und menschliche Erkenntnis. Die Wissenschaft 112. Braunschweig: Friedr. Vieweg & Sohn, 1958.

[27] Vgl. dazu Günter Howe. „Zu den Äußerungen von Niels Bohr über religiöse Fragen“. Kerygma und Dogma 4 (1958): 20-46 und Günter Howe. „Niels Bohr über die Religion (1958)“. S. 92-109 in: ders. Die Christenheit im Atomzeitalter: Vorträge und Studien. Stuttgart: Ernst Klett Verlag, 1970.

[28] Niels Bohr. „Physical Science and the Study of Religions“. S. 385-390 in: Studia Orientalia Ioanni Pedersen. Hauniae: Einar Munksgaard, 1953. S. 389 (und den ganzen Vortrag). Vgl. dazu Guy Marcel Clicqué. Differenz und Parallelität. a. a. O. S. 225-227 und Günter Howe. „Zu den Äußerungen von Niels Bohr über religiöse Fragen“. a. a.O. S. 34-36.

[29] Niels Bohr. Atomphysik und menschliche Erkenntnis. a. a. O. S. 82.

[30] John Baillie. The Sense of the Presence of God: Glifford Levtures, 1961-2. London: Oxford University Press, 1962. S. 217.

[31] Ernst Peter Fischer, Heinz Stefan Herzka, K. Helmut Reich. „Die grundlegenden Konzepte“. S. 18-28 in: dieselben (Hg.). Widersprüchliche Wirklichkeit – Neues Denken in Wissenschaft und Alltag. Serie Piper 1554. München: Piper, 1992. S. 21. Vgl. dazu Christopher B. Kaiser. “Christology and Complementarity”. Religious Studies 12 (1976): 37-48; Christopher B. Kaiser. “Quantum Complementarity and Christological Dialectic”. S. 291-298 in: W. Mark Richardson, Wesley J. Wildmann (Hg.). Religion and Science. New York/London: Routledge, 1996; Christopher B. Kaiser. The Logic of Complementarity in Science and Theology. a. a. O. S. 318-339.

[32] Bernhard Philberth. Der Dreieine: Anfang und Sein: Die Struktur der Schöpfung. Stein am Rhein: Christiana-Verlag, 19877 (19701). S. 438-531, bes. S. 531; daran schließt sich an Johan Bouman. Augustinus: Lebensweg und Theologie. Gießen: Brunnen Verlag, 1987. S. 191-196.

[33] Christopher B. Kaiser. The Logic of Complementarity in Science and Theology. a. a. O. S. 245-268

[34] Ebd. S. 531.

[35] Ebd. S. 438.

[36] William H. Austin. Waves, Particles, and Paradoxes. Rice University Studies 53. Houston (TX): Rice University Press, 1967. S. 85-92, bes. 86 ; Ian G. Barbour. Myths, Models, and Paradigms. SCM, 1974. S. 151-55; dazu Christopher B. Kaiser “Quantum Complementarity and Christological Dialectic”. a. a. O. S. 291; Christopher B. Kaiser. “Christology and Complementarity”. a. a. O. S. 38; Christopher B. Kaiser. “Christology and Complementarity”. a. a. O. S. 38.

[37] D. M. MacKay. “Complementarity in Scientific and Theological Thinking”. Zygon: Journal of Religion and Science 9 (1974): 225-244, S. 238-239.

[38] Ebd. S. 237-238.

[39] Christopher B. Kaiser. “Christology and Complementarity”. Religious Studies 12 (1976): 37-48, S. 37.

[40] Fraser Watts. „Science and Theology as Complementary Perspectives“. a. a. O. S. 165.

[41] Christopher B. Kaiser. The Logic of Complementarity in Science and Theology. a. a. O. S. 340-354.

[42] Vgl. grundsätzlich auch James E. Loder, W. Jim Neidhardt. „Barth, Bohr, and Dialectic“. S. 271-289 in: W. Mark Richardson, Wesley J. Wildmann (Hg.). Religion and Science. New York/London: Routledge, 1996 und am ausführlichsten Christopher B. Kaiser. The Logic of Complementarity in Science and Theology. Ph. D.-Thesis: University of Edinburgh, 1974. S. 230-377.

[43] In chronologischer Reihenfolge möchte ich nennen: John Baillie. The Sense of the Presence of God: Glifford Levtures, 1961-2. London: Oxford University Press, 1962. S. 218-219; Christopher B. Kaiser. The Logic of Complementarity in Science and Theology. PH. D.-Thesis: University of Edinburgh, 1974; D. M. MacKay. “Complementarity in Scientific and Theological Thinking”. Zygon: Journal of Religion and Science 9 (1974): 225-244; Hugo Adam Bedau. “Complementarity and the Realtion between Science and Religion”. Zygon: Journal of Religion and Science 9 (1974): 202-224; Harold H. Oliver. “The Complementarity of Theology and Cosmology”. Zygon: Journal of Religion and Science 13 (1978): 19-33; Jürgen Hübner. „Komplementäre Geltungsbereiche: Der Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaft“. S. 131-143 in: Ernst Peter Fischer, Heinz Stefan Herzka, K. Helmut Reich (Hg.). Widersprüchliche Wirklichkeit – Neues Denken in Wissenschaft und Alltag. Serie Piper 1554. München: Piper, 1992; Edward MacKinnon. „Complementarity“. S. 255-270 in: W. Mark Richardson, Wesley J. Wildmann (Hg.). Religion and Science. New York/London: Routledge, 1996; Philip P. Duce. “Complementarity in Perspective”. Science and Christian Belief (Exeter, GB) 8 (1996): 145-155; Howard J. van Till. “In Search of a More Fruitful: A Response to Philip P. Duce”. Science and Christian Belief (Exeter, GB) 8 (1996): 156-161; Fraser Watts. „Science and Theology as Complementary Perspectives“. S. 157-179 in: Niels Henrik Gregersen, J. Wentzel van Huyssteen (Hg.). Rethinking Theology and Science: Six Models for the Current Dialogue. Wm. B. Eerdman: Grand Rapids (MI), 1998 (vgl. auch die Zusammenfassung der Hrsg. S. 9-10); Guy Marcel Clicqué. Differenz und Parallelität. Untersuchungen zum christlichen Glauben in einer säkularen Welt 1. Frankfurt: Peter Lang, 2001, bes. 242-251, 269-279; Guy Marcel Clicqué. „Komplementarität: Chancen und Grenzen eines physikalischen Konzeptes für den Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaft“. Evangelium und Wissenschaft (Karl-Heim-Gesellschaft) Nr. 41 (Mai 2002): 3-19.

[44] Vgl. P. Probst. „Paradox … I“. Sp. 81-90 in: Joachim Ritter, Karlfried Gründer (Hg.). Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 7. Basel: Schwabe & Co, 1989. Vgl. zum theologischen Gebrauch H. Schröder. „Paradox … II.“. Sp. 91-96 in: ebd., sowie zur modernen Logik F. von Kutschera. „Paradox … III.“. Sp. 91-96 in: ebd.

[45] Vgl. P. Probst. „Polarität“. Sp. 1026-1029 in: Joachim Ritter, Karlfried Gründer (Hg.). Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 7. Basel: Schwabe & Co, 1989. In zwei Werken finden sich viele gute Beispiel für Polarität (und Komplementarität) in den Naturwissenschaften: Walter Bloch. Polarität: Ihre Bedeutung für die Philosophie, der modernen Physik, Biologie und Psychologie. Erfahrungen und Denken 37. Berlin: Duncker & Humblot, 1972. 59-63 hält Komplementarität für eine gesteigerte, spezielle Polarität (vgl. bei ihm S. 139-145 zur Polarität von Leib und Seele). Heinrich Blendinger. Polarität als Weltgesetz. Stuttgart/Tübingen: Rainer Wunderlich Verlag, 1947. Blendinger will Pantheismus und Christentum vereinen.

[46] Vgl. Petr Kotátko. „Antinomie“. S. 847-849 in: Jansjörg Sandkühler (Hg.). Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften. Bd. 1. Hamburg: Felix Meiner Verlag, 1990 und N. Hinske. “Antinomie I.”. S. 393-396 in: Joachim Ritter, Karlfried Gründer (Hg.). Historisches Wörterbuch der Philosophie. Bd. 1. Basel: Schwabe & Co, 1971; zur Logik F. von Kutschera. “Antinomie II.”. S. 396-405 in: ebd.

[47] Hermann L. Goldschmidt. Philosophie als Dialogik. Frankfurt: EVA, 1948; Hermann L. Goldschmidt. Dialogik – Philosophie auf dem Boden der Neuzeit. Frankfurt: EVA, 1964.

[48] Heinz Stefan Herzka. „Was ist Dialogik“. S. 38-42 in: Ernst Peter Fischer, Heinz Stefan Herzka, K. Helmut Reich (Hg.). Widersprüchliche Wirklichkeit – Neues Denken in Wissenschaft und Alltag. Serie Piper 1554. München: Piper, 1992. S. 38.

[49] Vgl. Werner Licharz, Heinz Schmidt (Hg.). Dialogik und Dialektik: Internationales Symposium zum 20. Todestag von Martin Buber. Arnoldshainer Texte 57. Frankfurt: Haag + Herchen, 1991.

[50] John Baillie. The Sense of the Presence of God: Glifford Levtures, 1961-2. London: Oxford University Press, 1962. S. 217 verweist auf Karl Heim’s Begriff ‘Dimensionalität’, der allerdings auch eine etwas andere Färbung hat.

[51] Vgl. Gottfried W. Locher. Die Theologie Huldrych Zwinglis im Lichte seiner Christologie. Erster Teil: Die Gotteslehre. Studien zur Dogmengeschichte und systematischen Theologie 1. S. 128-130.

[52] Vgl. ebd. S. 39.

[53] Hans Primas. “Ein Ganzes, das nicht aus Teilen besteht“. a. a. O. S. 84.

[54] Hans Niels Jahnke. „Beweisbare Widersprüche: Komplementarität in der Mathematik“. S. 98-130 in: Ernst Peter Fischer, Heinz Stefan Herzka, K. Helmut Reich (Hg.). Widersprüchliche Wirklichkeit – Neues Denken in Wissenschaft und Alltag. Serie Piper 1554. München: Piper, 1992.

[55] Hans Primas. “Ein Ganzes, das nicht aus Teilen besteht: Komplementarität in den exakten Naturwissenschaften”. Mannheimer Forum: Ein Panorama der Naturwissenschaften (Boehringer Mannheim) 1992/1993 (1993): 81–111, S. 100.

[56] So bes. auch Winfried Amelung. In IHM ist die Fülle: Wider die falschen Alternativen. Weinmann-Stiftung: Dornstetten, 1988.

[57] Gute Beispiele stellen dar: Frank Stagg. Polarities of Man’s Existence in Biblical Perspective. Westminster Press: Philadelphia, 1973; Hendrikus Boers. „Polarities at the Roots of New Testament“. Perspectives in Religious Studies 11 (1984) 4: 55-75; erbaulich: Nicolass Jacobus Hofmeyer. Gegensätze im Christenleben. Übers. [aus dem Afrikaans] von G. Holtey-Weber. Hagen: Rippel, 18902; 19033; Kassel: J. G. Oncken, o. J.4; für ein Einzelthema: Markus Zehetbauer. Die Polarität von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Studien zur Geschichte der katholischen Moraltheologie 35. Regensburg: Friedrich Pustet, 1999. John Stott. Einheit der Evangelikalen: Gegen die falschen Polarisierungen. Theologie und Dienst 8. Gießen: Brunnen, 1975 (Engl. Balanced Christianity) ist grundsätzlich gegen Polarisierung, argumentiert aber mehr für den Frieden und Kompromiß und bietet keine theologische Erklärung für die Themen Verstand und Gefühl, Konservative und Radikale, Form und Freiheit, Evangelisations und soziales Handeln.

[58] Guy Marcel Clicqué. Differenz und Parallelität. Untersuchungen zum christlichen Glauben in einer säkularen Welt 1. Frankfurt: Peter Lang, 2001. S. 222-228.

[59] Diese beiden Beispiele bei ebd. S. 33-50 (Amt) und S. 51-69 (Taufe).

[60] So bes. John Stott. Christsein in den Brennpunkten unserer Zeit … 4 … im sexuellen Bereich. Francke: Marburg, 1988 [Engl. 1984]. S. 21-24 (Abschnitt „Komplementarität“).

[61] Christoph Haufe. Die sittliche Rechtfertigung des Paulus. . Max Niemeyer: Halle, 1957 (ganz).

[62] Ebd. S. 37-38.

[63] Alister E. McGrath. Der Weg der christlichen Theologie. C. H. Beck: München, 1997. S. 436.

[64] Karl Barth. Die Kirchliche Dogmatik. 4. Band. Teil 1. Ev. Verlag: Zollikon, 1953. § 60 S. 545-546 (Studienausgabe: Bd. 21, 1986); vgl. auch 2. Band. Teil 1. Ev. Verlag: Zollikon, 1940. § 30, S. 405-407 (Studienausgabe: Bd. 8, 1987. Vgl. dazu auch Markus Zehetbauer. Die Polarität von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Studien zur Geschichte der katholischen Moraltheologie 35. Regensburg: Friedrich Pustet, 1999.

[65] C. S. Lewis. Christentum schlechthin. J. Hoegner: Köln, 1956. S. 228-229 (neuer Titel: Pardon – ich bin Christ!).

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